Vertreter des Laien-Gremiums informieren sich im Stadtmitte-Zentrum
Gladbachs Katholikenrat wünscht sich eine intensivere Zusammenarbeit mit dem Arbeitslosenzentrum (ALZ) in Stadtmitte. Das formulierte Ralf Zanders in einem Gespräch mit Vorstandsvertretern und Leitung des ALZ.
Zanders ist Geschäftsführer des Katholikenrates der Gladbacher Region und Referent für Kirche und Gesellschaft im Büro der Regionen an der Bettrather Straße 22. Der Katholikenrat ist ein Laiengremium mit großer Bedeutung in der katholischen Kirche.
„Rat“ und ALZ verbindet seit vielen Jahren die Arbeit in unterschiedlichen Bereichen für benachteiligte Menschen. Der Katholikenrat, dem neben den Gemeinschaften der Gemeinden die katholischen Sozial- und Wohlfahrtsverbände angehören, sieht sich als „Partner und Fürsprecher“ des Arbeitslosenzentrums. So kooperieren Katholikenrat und Zentrum seit Jahren bei der Durchführung des „Kreuzweg für Gerechtigkeit“. Er ist am 30. März und endet am ALZ mit einer „Schlussbetrachtung“.
Die Diözese Aachen unterstützt das Zentrum an der Lüpertzender Straße 69 jährlich mit mehreren tausend Euro. Karl Boland, Sprecher des ALZ-Vorstandes, dankte denn auch für die „nicht selbstverständliche Finanzhilfe“. Sie fließt hauptsächlich in das Angebot „Mittagstisch“. Der ist seit Wochen so gut wie ausgebucht – werktäglich bereitet das kleine Küchenteam um Ella Heiniz bis zu 70 frische Mahlzeiten zu. Teilweise werden die Menüs abgeholt oder – und das ist die Mehrzahl – quasi schichtweise in der „Klein-Mensa“ verzehrt.
Die Gründe für den deutlichen Anstieg sieht ALZ-Leiter Karl Sasserath vor allem im deutlichen Preisanstieg bei Lebensmitteln.
Das können immer mehr Menschen nicht mehr bezahlen“.
Mit Interesse hörten sich die Vorstandsmitglieder des Rates, Elisabeth Brack, Elisabeth Laumanns und Matthias Merbecks, die Entwicklung im Bereich Beratung an. Auch hier sind die Zahlen gestiegen. Auffällig und offensichtlich Ergebnis der „ausbeuterischen Arbeitsverhältnisse in der Logistikbranche“: Zahlreiche Menschen z.B. aus Eritreia oder Somalia kommen ins ALZ, weil sie ihre befristeten Arbeitsverträge u.a. bei Amazon verloren haben. „Wir stellen fest, dass wir mit steigender Tendenz auch Migrations-Beratungsstelle geworden sind“, sagte Sasserath.
Trotz intensiver Gespräche mit Politiker*innen von Bündnis-Grünen, FDP und SPD blieben die „chronischen Finanzsorgen des ALZ“. Boland: „Das hängt nicht damit zusammen, dass wir angeblich nicht rechnen können.“ Dies werde mitunter unterstellt. Hauptgrund für das Minus sind, so Boland, „eine dauerhafte strukturelle Unterfinanzierung der Einrichtung mit ihren vielfältigen Angeboten, die leider bislang auch durch die mit der Stadt bestehenden Leistungserträge nicht aufgelöst worden ist“. Für eine dauerhafte Absicherung der Angebote fehlen dem ALZ derzeit jährlich rund 15 000 Euro.
Boland und Matthias Merbecks wünschen sich „mehr Wertschätzung seitens der Politik“. Merbecks ist Geschäftsführer des Volksvereins.
Einen positiven Schub für die Akzeptanz des ALZ nicht nur im Quartier verspricht sich das Zentrum vom neuen Skulpturen-Garten hinterm Haus zum Jonas-Park. Er soll im Mai eröffnet werden. Worauf Ralf Zanders anregte, dieses kulturelle Angebot durch eine Kooperation mit der Citykirche auszuweiten. Dort finden regelmässig Ausstellungen, Lesungen etc. statt.
Mehr Infos unter ⇒ www.arbeitslosenzentrum-moenchengladbach.de