"Wir, der Bündnisrat des „Bündnis für Menschenwürde und Arbeit“ Mönchengladbach, sind entsetzt über das Massaker der Hamas an israelischen BürgerInnen am 7. Oktober 2023. Zugleich bringen wir unsere Hoffnung zum Ausdruck, dass alle von der Hamas festgehaltenen Geiseln unversehrt zu ihren Angehörigen zurückkehren können.
Wir betonen aber auch, dass Menschenwürde, wie wir sie verstehen, für alle Menschen gilt. Deshalb haben wir kein Verständnis für die vielen Äußerungen zu den Ereignissen im Nahen Osten, in der bundesweiten wie in der lokalen Presse und in verschiedenen Verlautbarungen aus Politik und Zivilgesellschaft, in denen – oft: uneingeschränkte - Solidarität mit Israel betont wird, ohne dass auch nur ein Wort zu den Opfern der israelischen Luft- und Artillerieangriffe gesagt wird.
Uns ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass alle Menschen, weltweit wie im Nahen Osten, das Recht haben, ein würdevolles und friedliches Leben in gegenseitigem Respekt zu führen. Das Existenzrecht Israels wie das Lebensrecht jedes israelischen Bürgers muss jederzeit gewährleistet sein – wie auch das Existenzrecht Palästinas und das Lebensrecht jedes palästinensischen Bürgers. Wir beklagen jedes Opfer, aber unterscheiden nicht zwischen Opfern erster, und solchen zweiter Klasse, denen Mitgefühl, Trauer, Anklage gegen sinnloses Töten verweigert werden könnte.
Deshalb fordern wir alle Menschen in Mönchengladbach und Umgebung auf, sich für eine Beendigung des Blutvergießens in Israel und Gaza – und im Westjordanland – einzusetzen, und fordern die Hamas und die israelische Regierung auf, ihre Kampfhandlungen einzustellen und dringend erforderlicher humanitäre Hilfen zu leisten.
Und wir richten einen Appell an deutsche PolitikerInnen, lokal, regional und bundesweit, sich diesen Forderungen anzuschließen und ihre Solidarität mit dem israelischen Volk um die nicht weniger entschiedene Solidarität mit dem palästinensischen Volk zu ergänzen."