Ausbeutung + Ausgrenzung = Soziale Gerechtigkeit?
Oder: Wenn Nepper, Schlepper, Bauernfänger sich als Politiker*innen maskieren
Man könnte fragen: Geht es nicht etwas sachlicher? Doch, es geht, aber nicht nur. Wer über Ungerechtigkeit redet, spricht über entwürdigte, ausgegrenzte, unterdrückte Menschen – und ihre Schicksale lassen sich nur eingeschränkt in sachliche Begriffe fassen, es bleibt ein mehr oder weniger großer Rest von empörten, erschütterten, wütenden Gefühlen.
Aber: PolitikerInnen als Nepper?
Erinnern Sie sich nicht an Gerhard Schröder (SPD) und die rot-grüne Bundesregierung? Wie sie die Agenda 2010 den Menschen als notwendiges Übel anpries, das ihnen letztlich doch zugute käme? Sie hat Millionen von ihnen dann tatsächlich übel mitgespielt, sie in Arbeitslosigkeit, Armut, Verelendung getrieben.
Erinnern Sie sich nicht an Norbert Blüm, Bundesminister für Arbeit (CDU), der vor dem Bundestag im Brustton der Überzeugung verkündete: „Zum Mitschreiben: Die Rente ist sicher“? Er und seine Nachfolger bescherten Millionen von älteren Menschen nach einem langen Arbeitsleben eine Rente, von der sie mehr schlecht als recht leben können.
Erinnern Sie sich nicht an Walter Riester (SPD), der wie eine Glücksfee die nach ihm benannte Rente aus der Taufe hob? Sie erwies sich als grandioses Betrugsmanöver an den gutgläubig riesternden Menschen.
Diese wenigen Hinweise helfen Ihrer Erinnerung vielleicht auf die Sprünge und Sie sehen vor Ihrem geistigen Auge all die Wahlversprechen und verführerischen Visionen einer hellen Zukunft, die sich oft schon nach wenigen Tagen oder Monaten ins Nichts oder in ihr Gegenteil verflüchtigt haben – wie die blühenden Landschaften, die Helmut Kohl (CDU) in den wundervollsten Farben ausgemalt hat und nach denen die meisten Menschen in der ehemaligen DDR noch heute Ausschau halten. (...)
>>> Bündnisbrief (PDF) Juli 2017